Sonntag, 7. März 2010

Buschnews, die erste!

Hallo Zusammen,

hier kommt die erste Ausgabe aus PNG (Papua Neu Guinea) von Crocodile Nobbi!

Am 03.03.2010 sind wir (Friedrich und ich ) zu einem Trip nach PNG gestartet. Mit Emirates sind wir von Hamburg aus abgeflogen. Der Flug führte dann in südöstlicher Richtung vorbei an der Türkei, Israel, (Iran musste umflogen werden), Kuwait und dann mit Landung in Dubai. (Interessant: Im Monitor zum Flugverlauf wird zwar jedes Puselmuckeldorf hervorgehoben wie Timisuara in Rumänien, Israel wird aber… sagen wir mal geschönt… nicht bei den Emirates hervorgehoben 
Von Dubai aus ging es dann weiter nach Singapur, von dort aus dann nach Port Moresby, der International Airport von Air Niugini, der einheimischen Fluggesellschaft von PNG. Auf diesem Flug habe ich auf meinenm Geburtstag unter fachkundiger Leitung von Steward Cevin verschiedene Biersorten geprobt und dabei erstmalig in meinem Leben um ca. 03.00 Morgens Singapur-Zeit den Äquator überquert. Die Gespräche mit dem Bordpersonal haben schon die ersten kulturellen Einblicke der Einheimischen in PNG offenbart. Super freundlich und hilfsbereit. Cevin kommt auch ursprünglich aus Wewak (unserem Zielort in PNG) und meinte nur, dass wir dort bestimmt dann auch Krokodile sehen werden (Diese Aussage haben wir dann beim Umsteigen in Port Moresby noch weitere zweimal gehört), die aber ziemlich Scheu sind  Spannend auch, dass in PNG über 1000 verschiedene Stammessprachen (nicht Dialekte!) gesprochen werden. Das Bordpersonal auf der Air Niugini-Maschine besteht neben Cevin aus noch drei weiteren Personen, die alle aus unterschiedlichen Stämmen kommen. In den Stammessprachen könnte sich das Personal nicht untereinander verständigen, dieses geht nur über Englisch (sprechen viele Einheimische mit Schulbildung) oder „Tok Pidsin“. Letzteres ist eine Vereinfachung vom Englischen, man könnte es heute auch „Oettinger Englisch“ nennen, zum Teil auch mit deutschem Einfluss. Beispiel für Tok Pisdin:
Yu go! => Geh weg! (Die noch höflichere Variante zum Ausruf zu verschwinden). Die Steigerung: Raus! . Oder: lukim yu (Auf wieder sehen, abgeleitet von see you). (@Ilona: My english is so good…).
Nun aber wieder zum Flug. In Port Moresby angekommen, ging es weiter mit einer
Focker 100 zu unserem Ziel. Was wir nicht wussten, dass es noch ein paar Zwischenstopps gibt. So sind wir erst einmal weiter nach Mandang geflogen, ein paar steigen ein, ein paar steigen aus, dann weiter nach Vanimo (an der Indonesischen Grenze). Hier sind wir fälschlich ausgestiegen, weil wir es schon für Wewak hielten, haben unseren Fehler aber noch rechtzeitig bemerkt und mussten unter dem Gelächter der Einheimischen das Flugzeug wieder besteigen. Hier haben wir schon die ersten Starts und Landungen mitbekommen, die uns einen ersten Einblick geben, wie in PNG geflogen wird (werden muss!). Die Landeanflüge sind so wie bei mir in OHZ bei Schleppen, nur dass hier in PNG Berge stehen die sportlich mit 100 Paxen umflogen werden 
Um 18:30 Local Time (LT) haben wir dann Wewak erreicht und unsere Bekannten haben uns hier Empfangen. (Suchbild: Wer findet die Mandy und Mathias, die uns am Aiport abholen)


Alles in allem waren wir nun fast drei Tage ohne nennenswerten Schlaf unterwegs, haben es aber doch noch geschafft, meinen Geburtstag ein wenig zu feiern.
Untergebracht sind wir in einem Compound, wo es 4 Häuser gibt. Diese sind mit Funk verbunden, so dass man sich immer kurzfristig absprechen kann, echt praktisch. Der Compound ist eingezäunt von einen ca. 2,50 m hohen Zaun, zusätzlich ist noch umlaufen ein Natodraht gespannt und ab 19:00 Uhr sorgt noch ein Wachmann auf dem Gelände für Sicherheit. Für mich erst einmal befremdlich, ist aber hier in PNG generell nicht unüblich. Weiterhin haben wir auch einen „Wachhund“ (Dobermannmischling“, der aber dem Einbrecher eher unterwürfig die Taschenlampe hält und einen Kampfpapagei. Vor letzterem habe nicht nur ich , sondern auch unser Wachhund Sheva angst


Ab in die Falle und dann haben wir erst einmal gut und gerne 10 Stunden geschlafen.
Zu Wewak: Wewak ist eine Stadt (!) mit ca 50.000 Einwohnern. Es gibt hier eine kleine Infrastruktur mit Straßen, die aber dann am Stadtrand aufhören. Eine Möglichkeit aus Wewak führt daher nur raus mit dem Schiff, Flugzeug oder zu Fuß. Papua selbst verfügt über 5,5 Mio. Einwohner bei einer Fläche von anderthalb mal der Größe der BRD.
Am Samstag sind wir zum Strand und haben einen ausgiebigen Spaziergang gemacht. Auffällig sind vor allem die vielen Einheimischen, die uns gegrüßt haben „Apinon“ (Guten Tag) wird man immer empfangen, sobald sich die Blicke nur eine Millisekunde kreuzen. Wir sind bis zu einem Hotel gekommen, wo der Besitzer Vögel und andere Tiere in viel zu kleine Gehege eingesperrt hat. Die Bilder hierzu möchte ich euch daher ersparen.


Interessant war ein zahmer Hornbil der frei rum lief. Dieses ist ein typischer Urwaldvogel aus dem Busch von PNG. Wahnsinn. Am Samstag sind wir auch raus zur MAF Base. MAF steht für Mission Aviation Fellowship. Die Aufgabe von MAF ist es, Missionare in den Busch zu fliegen, aber auch Medivac-Flüge durchzuführen (Transport von Verletzten und Kranken) sowie Handelsgüter von / in den Busch zu bringen um Handel zu ermöglichen. An der Base angekommen haben wir „unser Flugzeug“, die australische GA8 Airvan zum ersten mal beäugt und Platz genommen. Hier werden wir die kommenden Tage immer wieder mitfliegen dürfen, um bei den Flügen Support leisten zu können. Weiter ist geplant, im Busch dann Airstrip Survey durchzuführen. Dabei werden Landeplätze vermessen. Da wir hierzu noch eine Schulung bekommen müssen von einem Mitarbeiter aus Mount Hagen, können wir dieses vorher noch nicht selbst durchführen. Mal gespannt, ob und wann dieses klappt. So lange dürfen wir erst einmal bei den Flügen einfach dabei sein. Da das Wetter in Wewak derzeit sehr regnerisch ist, steht heute leider kein Flug an. Insgesamt erinnert das Wetter schon an Norddeutschland. Die Kinder frieren hier bei 27°C und man munkelt, dass Martin sich sogar noch eine heiße Schokolade machen will. Sonntags ist auch noch nichts geplant, aber am Montag gehen wir dann zusammen mit Martin (auch MAF Pilot, bei uns auf dem Compound) und Mathias dann morgens zur Airbase und werden dann wohl die ersten Flüge mit durchführen.


So, ich hoffe dieser erste Bericht geht durch die Leitungen, denn mit dem Internet ist es hier noch wie bei uns mit BTX (ach die meisten jungen Hüpfer von Euch kennen das nicht mehr). Auch Handy ist hier mau, denn es gibt kein Roamingabkommen mit Deutschland / Europa, so dass die Deutschen SIM-Karten nicht ins Netz wollen.

Ich melde mich dann wieder in der Mitte / am Ende der Woche mit einem weiteren Bericht. Geplant sind in den nächsten Wochen unter anderem eine Kanu-Wandertour durch den Busch, um ein einheimisches Volk zu besuchen sowie eine Übernachtung auf einer Insel, wo es eigentlich außer einer spärlichen Hütte nichts gibt. Auch ins Hochland soll noch ein Ausflug gehen, worauf ich mich besonders freue.

Liebe Grüße aus Wewak,

Euer Nobbi
und Friedrich

3 Kommentare:

  1. Hi Nobbi und Friedrich,

    ein sehr schöner Bericht, und spannend geschrieben! Ich freue mich schon auf mehr.

    Grüsse aus dem wieder verschneiten D

    Lupo

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  2. bremen an groundstaff PNG (frechgrins):

    wo bleibt der nächste bericht inkl. bilder???

    ende

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  3. Ja, genau, wir wollen "input".......

    Oder sind die Leitungen mal wieder tot?

    Gruss

    Lupo

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